Tag 166 – 25.08.2019
Die Nacht war kurz, je nach Alkoholkonsum standen die einen früher oder später auf, aber alle versammelten sich am Frühstückstisch zum Mate Tee und Brot mit selbstgemachter Butter. Gegen 11:00 Uhr wurde plötzlich zum Aufbruch geblasen und es ging zum „Picknick/Pialada“ (Lasso Training am Wochenende). Die Männer trainierten Ihre Künste am Lasso und die Frauen / Kinder schauten zu und quatschten. Es ging trinktechnisch dort weiter wo es am frühen Morgen aufhörte und die Stimmung stieg dementsprechend. Wir zollten den Männern Respekt, denn das Einfangen der Rinder ist eine Knochenarbeit und Helge lehnte dankend ab als ihm angeboten wurde es doch auch mal zu Versuchen. Auch das Essen kam wieder nicht zu kurz: es gab die Reste der Sau, „Parilla de Pollo“, hausgemachte Salami, Leberwurst, Blutwurst und Speck, gut bei der harten Arbeit auf dem Campo braucht man die vielen Kalorien, wir allerdings waren etwas überfordert, es gab von allem zu viel und immer hieß es bitte essen. In den Pausen der „Pialada“ wurde wieder musiziert und gesungen. Es ist Tradition das die Liedtexte improvisiert werden und ist somit viel älter als der amerikanische Rap. Für uns war es sehr schön zu sehen das die Traditionen trotz der Moderne noch gelebt und bewahrt werden, denn die kleinen „Gauchos“ lernen es von den Großen. Der Tag ging schnell rum und wir fuhren rechtzeitig los, um nicht im Dunkeln die Strecke fahren zu müssen, haben es nicht ganz geschafft. Als wir grade alles ins Haus bei Romy und Ivan verstaut hatten, gab es ein heftiges Gewitter und wir waren froh nicht im Zelt zu sein. Es war ein super schönes Wochenende und wir sagen „Danke an Romys Familie“ die uns so herzlich aufgenommen hat.