Tag 30 – 12.04.2019
Beim Duschen am Morgen schien bereits die Sonne durch das Badezimmerfenster und aus der Bar erklangen wieder peruanische Volkslieder. Die Motos waren schnell bepackt, kurzer Tankstopp und wir rollten gegen 08:45 Uhr auf der S1 Richtung „Arequipa“. Nach einem kurzen Anstieg ging es auf einer Hochebene nur platt geradeaus und um uns herum war nur roter Sand. Leider hat auch Peru das Müllproblem, überall liegen Mengen an Plastikflaschen am Straßenrand und es gibt viele „wilde Mülldeponien“. Irgendwann änderte sich die Landschaft, rechts und links der Straße erhoben sich 100 m hohe Sanddünen. Als wir aus diesen heraus fuhren hatten wir einen genialen Blick auf eine Tiefebene in deren Hintergrund Gebirgszüge in verschiedensten Erdtönen schimmerten. Bevor wir die Tiefebene in Richtung Berge verließen kamen wir wieder zu einer der zahlreichen „Pejae“ Mautstellen, die für Motos aber frei sind, kurz dem Kontrollposten zugewunken und ab ging die Post in die kurvenreiche Strecke. Von oben konnten wir schon eine grüne Oase im Tal sehen durch die ein Fluss strömte und an den Ufern wurde Reis angebaut, auch Bananen Sträucher meinten wir zu erkennen. Da es um die Mittagszeit war und die Konfirmandenblase sich meldete, kehrten wir in einem der zahlreichen Lokale ein. Die Portion war sehr groß und günstig (auch die LKW-Fahrer hielten hier) und wir hatten Wifi. Nach einer Stunde ging es weiter und wir schlängelten uns eine kurvenreiche Strecke stetig Bergauf. Der LKW Verkehr nahm ständig zu und viele ältere Modelle (bei uns wären diese schon längst aus dem Verkehr gezogen worden) krochen und quälten sich mit 15 km/h die Bergpässe hoch. Das war ja noch nicht alles, überholen wäre möglich gewesen, wenn nicht andere LKWs die 20 km/h fahren auch überholt hätten und zwar an solchen Stellen, die nicht einsehbar waren: Chaos perfekt. So kamen wir die letzten 30 km bis nach Arequipa mehr schlecht als recht voran und bei der BMW lief der Lüfter ständig. Das dicke Ende kam dann noch in Arequipa: die Schnellstraße war gesperrt und der ganze Verkehr wurde durch die Altstadt geleitet und das Chaos war perfekt. Links und rechts wurde man überholt, die Baustellen Mitarbeiter waren sich nicht einig ob „Pare“ (Halt) oder „Siga“ (Fahrt) und man Traf sich mitten auf der Kreuzung. Die BMW und Dina schwitzten um die Wette. Die BMW kapitulierte und nahm nicht mehr sauber das Gas an und ging im ungünstigsten Augenblick aus: am Berg!!! Und das mitten im Verkehrschaos. Die Autofahrer hier kennen nur eins: es gibt keine Verkehrsregeln und man nimmt auch keine Rücksicht. Für Dina hieß das: Hupen, laut Schimpfen und als die BMW wieder ansprang einfach los und nach dem Berg eine längere Pause eingelegt, damit die BMW sich abkühlen konnte. Dann waren es noch 1,7 km laut Navi bis zur Unterkunft, für die brauchten wir allerdings noch 40 Minuten und man fuhr schon fast wie ein Peruaner damit man überhaupt von Fleck wegkam. Das Schimpfwort A****loch fiel mehrmals, auch wenn Sie uns nicht verstanden haben an dem schwarzen Funkeln von Dinas Augen wussten Sie was gemeint war. Zum Glück machte das Navi heute was es sollte und wir legten eine Punktlandung hin und wir waren froh unser Ziel erreicht zu haben. Den Abend über saßen wir im Innenhof und man hörte das der Verkehr bis in den späten Abend so weiter ging. Im Hostel sind noch drei Deutsche (Appenweier, Schwarzwald) und ein Holländer und es war mal wieder schön sich anders zu unterhalten.