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Tag 36 – 18.04.2019

Um 5.30 Uhr hieß es aufstehen, wir wollten rechtzeitig um 7.00 Uhr dem Verkehrschaos in „Arequipa“ entfliehen. Das Klappte eigentlich auch ganz gut, bis Dina merkte, dass wir eine andere Strecke fuhren als die ursprünglich geplante. Am Anfang schlängelte sich die schmale Straße noch asphaltiert den Berg hoch, doch knapp aus den Vororten raus wurde es eine unbefestigte Straße. Zu spät zum umdrehen also Augen zu und durch. Wir schraubten uns von ca. 2400 m auf ca. 4000 m stetig die Berge hoch mit einigen kniffligen Passagen meist in den Kurven. Helge drosselte sein Tempo und motivierte durch die Gegensprechanlage. Dina schlug sich tapfer, immer schön auf das Top Case von der KTM geschaut und genug Zug auf der Kette. Ein Teil der Kurven war mit losem Sand und ausgeschwemmten Fahrrinnen in denen dann noch kleine Felssteine lagen, aber immer Blick nach vorne und Gas. Am höchsten Punkt gab es dann eine kleine Pause, das Atmen fiel schon etwas schwerer und viel Bewegen mochte man sich auch nicht, doch die grandiose Landschaft entschädigte. Kurz noch für kleine Königstiger und Tigerinnen und weiter ging es auf einer Hochebene dort konnten wir es etwas laufen lassen und einige Alpakas kreuzten unseren Weg. Wir sahen schon die Asphaltstraße 34 da wurde es bei km 58,5 noch mal kniffelig. Dina sah das Helge kurz für Sie anbremste (Achtung da kommt was, Gegensprechanlage funktionierte nicht) und ein paar Meter weiter rutschte Helge im tieferen Sand aus: Schwups da lag er auf der rechten Seite. So schnell wie er lag hatte er die schwere KTM auch schon wieder hochgewuchtet und kam Dina entgegengelaufen die vor dem Sand gestoppt hatte. Flugs wurde die BMW von Helge durch den Sand gefahren, danach die KTM und wir waren wieder auf Asphalt. (Anmerkung: auf der Strecke haben wir einige Mountain-Biker gesehen, die uns alle fröhlich zugewunken haben, Sie haben unseren größten Respekt). Es ging dann auf Asphalt noch 200 km durch eine wirklich geniale Landschaft mit Bergseen, grünen Hügeln, Bäumen und Lamas. Der höchste Pass, den wir heute überquerten lag bei 4540 m, beim Fahren merkt man die Höhe gar nicht so. In „Juliaca“ herrschte wieder das totale Verkehrschaos und die kleinen Taxi-Rikschas gingen uns mächtig auf den Sack. Erst wird unmöglich überholt und vor der nächsten Bodenwelle wird zum fast Stillstand abgebremst und die kleine Blechkiste über den Huppel getragen, zum Kotzen. Knapp aus der Stadt draußen nahm die BMW wieder kein Gas an und am Straßenrand behob Helge das Problem (Schaumstoffschnorchel vom australischen Luftfilter hatte sich auf der linken Seite gelöst). Super weiter gefahren Dina machte Daumen hoch sie zog wieder. Doch zu früh gefreut in „Puno“ ca. 40 km weiter, der gleiche Scheiß wieder: jetzt auf der rechten Seite. Also beide raus und im Top Case verpackt und Helge wird das bestimmt optimieren in den nächsten Tagen. Als wir da so bastelten kam ein netter Herr aus seinem Haus und gab uns zwei Wasserflaschen und fing ein Gespräch mit uns an. Zum Abschluss wurden noch Nummern ausgetauscht und Fotos geschossen. Jetzt waren es nur noch 4 km bis zum B&B eigentlich hätte jetzt alles glatt gehen müssen. War aber nicht so, die BMW muckte weiter rum und die letzten Meter zum B&B über einen Feldweg ist Helge sie gefahren, Dina hatte die Schnauze voll. Endlich angekommen wurden wir sehr herzlich vom Besitzer und seiner Nichte begrüßt. Das „B&B Winay Pacha Inn“ (Titicacasee-See) ist erst Anfang des Jahres eröffnet worden und sehr großzügig und gemütlich angelegt. Außer uns sind noch zwei Spanier als Gäste vor Ort. Wir haben uns erst mal für 4 Nächte über Ostern eingemietet. Am Abend gegen 18.00 Uhr fing es dann an zu regnen, unser erster Regen in Südamerika.

   
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